St. Petersburg - Gründung 16. Mai 1703 von Peter
dem Grossen als Festungsort gegen die Schweden auf einer kleinen Insel
vor der Mündung der Newa am Finnischen Meerbusen.
1703 bis 1918 Hauptstadt von Russland.
1914-24 Petrograd
1924-91 Leningrad.
Mit mehr als 600 km2 und über 5 Millionen
Einwohnern zweitgrösste Stadt Russlands, wichtiges Kultur-, Wirtschafts-
und Forschungszentrum (41 Hochschulen, 375 Forschungsinstitute, über 2.500
Bibliotheken). Russisch-Orthodoxer Metropolitensitz, berühmte Theater
(Kirow-Theater), eines der grössten Kunstmuseen der Welt (Eremitage).
Neben dem Bau von Schiffen, Werkzeugmaschinen, Traktoren, Turbinen, Generatoren,
Fernseh- und Rundfunkgeräten sind Textil-, Chemie- und Nahrungsmittelindustrien
wichtige Wirtschaftszweige. Der Überseehafen ist der bedeutendste Russlands
und verfügt über Kanalverbindungen zum Kaspischen und zum Weissen Meer.
Barocke Paläste und breite Boulevards, glitzernde
Kanäle und geschwungene Brücken. St. Petersburg ist das Venedig des
Nordens. Die auf 44 Inseln im Mündungsgebiet der Newa erbaute Stadt
mit ihren 540 Brücken gilt als die schönste Stadt Russlands.
Anders als Moskau ist Petersburg nicht über Jahrhunderte
gewachsen, sondern wurde im 17. Jahrhundert als Gesamtkunstwerk auf
dem Reissbrett entworfen. Peter der Grosse wollte mit einer neuen
Hauptstadt die Welt beeindrucken. Ein Hafen an der Ostsee sollte Russland
näher an den fortschrittlicheren Westen heranbringen. Tausende von Leibeigenen
bauten die Stadt in wenigen Jahrzehnten. Katharina die Grosse lies
die Stadt und die umliegenden Landsitze (Peterhof/Zarskoje Selo)
verschwenderisch und prunkvoll ausbauen. Doch die sozialen Gegensätze
wurden immer grösser.
1917 organisiert Lenin die Oktoberrevolution
der Bolschewiken. Mit dem Sturm auf das Winterpalais - die heutige Eremitage
- endet die Zarenherrschaft der Romanovs und beginnt die Ära des
Sozialismus. Die Bolschewiken machen Moskau zur Hauptstadt des Landes.
1941 beginnt für St. Petersburg eine 900-tägige
Belagerung durch die national-sozialistische Deutsche Armee in welcher
über 1 Mio. Menschen mehrheitlich verhungern oder erfrieren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und einer Zeit des Wiederaufbaus
wachsen die wirtschaftlichen Probleme der Planwirtschaft. Die sogenannte
Zeit der "Stagnation" unter Breschnijew endet 1989 mit Gorbatschows Perestroika
und einem plötzlichen Kollaps des sowjetischen Zwangsregimes. Seit 1991
versucht St.Petersburg mit wechselndem Erfolg wieder eine europäische
Stadt zu sein. Selten sind unsagbarer Reichtum und erschütternde Armut
so nahe beieinander gewesen wie im heutigen St.Petersburg.
Links
http://www.spb.su/
http://www.isidoor.de/index.htm
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