Wer hätte das gedacht? Ich nicht! Ich hab es mir zwar insgeheim erhofft,
dass es aber auch eintreffen würde, hätte ichnie für möglich gehalten
und doch ist es wahr geworden. Die Voraussetzungen waren auch nicht unbedingt
gegeben gewesen, um das zu erreichen, was wir bis jetzt erreicht haben.
Die Vorbereitung verlief gemütlich. Fussball als Konditionseinstieg, oft
von wenigeren als von mehreren besucht, diente als Zusatztraining. Den
Rest beliessen wir, wie die letzten Jahre zuvor; einmal Training. Das
erstaunliche, wir haben’s trotzdem geschafft.
Tiefpunkt nach dem 2. Spiel erreicht
Der Einstieg in die Saison verlief aber nicht verheissungsvoll. Der Niederlage
gegen HC Limmat folgten die Verletzungen von Fränki und von Martin. Der
Tiefstpunkt der Saison war bereits nach dem zweiten Spiel erreicht, als
wir gegen Adliswil/Kilchberg, einer sicherlich schlechteren Mannschaft
als wir, zwei Punkte in den Sand setzten. Jetzt noch von der Aufstiegsrunde
zu reden, wäre unrealistisch gewesen, zumal die eigentlich schweren Gegner
erst noch vor uns lagen.
Rumpfteam schlug Uster
Mit dem absoluten Rumpfteam, das möglich war, traten wir gegen den grossen
Favoriten dieses Spiels, TV Uster an. Doch die Mannschaft zeigte plötzlich
eine Moral und spielte mit solch grossem Herz, dass wir Uster knapp und
in effektiv letzter Sekunde schlugen. Dieser Sieg bewegte in den Köpfen
etwas. Man hatte gesehen, dass man trotz scheinbarer Unterlegenheit auch
gegen die “Grossen” gewinnen konnte. Es entwickelte sich ein riesiges
Selbstvertrauen und eine Freude am Handball. Unterstützt wurde dieser
Vorgang, dass mit Floh und Erkan zwei Spieler aus dem Herren 1 zu uns
stiessen. Vor allem Erkan zeigte immer wieder tolle Leistungen im Tor
während dieser Hinrunde und war so ein guter Rückhalt, der Sicherheit
in der Verteidigungsarbeit brachte.
Weitere Punkte nach der „Wende“
Es folgten tolle Spiele. Gegen GC erspielte man ein Unentschieden und
gegen den grossen Angstgegner Meilen war endlich der fällige Auswärtssieg
in Meilen am Freitagabend realisiert worden. Die richtige Einstellung
und eine super geschlossene Mannschaftsleistung führte zu diesem riesigen
Erfolg. Auch gegen Wetzikon, dem Spitzenreiter der Hinrunde, zeigte man
eine sehr gute kämpferische Leistung. Der Gegner zappelte und wankte,
doch leider fiel er nicht. Geschlagen geben musste man sich nur knapp!
Gegen Wädenswil lief alles wie am Schnürchen und ein klar herausgespielter
Sieg war das Ergebnis. In Uznach zu bestehen, ist keine leichte Aufgabe
und doch versuchten wir es. Sehr früh verloren wir Heinz Richter wegen
einer umstrittenen roten Karte. Die erste Halbzeit spielten wir schlecht,
die zweite jedoch umso besser. Einen Pausenrückstand holten wir auf und
gewannen mit einem Vorsprung von vier Toren.
Nach letztem Spiel über dem Strich!
Es folgte das alles entscheidende „Endspiel“ gegen Amicitia am Sonntag
in Zürich. Da Uznach gegen GC im Vorspiel an gleichem Ort verlor, genügte
uns ein Unentschieden gegen Ami. Dies wusste aber praktisch niemand. Man
merkte den Druck, unter dem die Mannschaft plötzlich stand, an. Die Devise
war klar ein Sieg. Ungewöhnlich verkrampft und desolat gestalteten wir
den ersten Teil der ersten Halbzeit. Nach knapp 20 min lag man 4:12 zurück.
Erst jetzt begann die Mannschaft sich langsam wieder zu steigern. Bis
zur Pause konnte der Vorsprung von Ami etwas verringert werden. Es hiess
8:14 für den Gegner. Nach der Pause war die Mannschaft nicht wieder zu
erkennen. Plötzlich besann man sich wieder auf alte Tugenden, kämpfte,
rackerte und machte den Laden in der Verteidigung dicht. Man glaubte plötzlich
wieder an sich und seine einmalige Chance. Ami wurde in der zweiten Halbzeit
nur noch 4 Tore zugestanden. Am Schluss hiess es 18:18 und man war qualifiziert.
Unglaublich aber wahr. Trotz einer schlechten Saisonstartphase erreichte
man noch den 5. Platz, der die Teilnahme für die Aufstiegsrunde sicherstellt.
Wir sind in der Aufstiegsrunde, jupiiiiih!!
Die Mannschaft ist gereift, hat an Selbstvertrauen hinzugewonnen und
spielt vor allem so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr. Jeder hat
in allen Spielen zum Erfolg beigetragen. Immer wieder ragte ein Spieler
in einem Spiel heraus, schoss Tore am Laufmeter und riss die anderen durch
seiner Leistung mit. Das erstaunliche war aber, dass es nie der gleiche
Spieler war, sondern dass man sich richtiggehend abwechselte.
Man hatte in dieser Saison nichts zu verlieren und spielte dementsprechend
locker und unbelastet auf. Die Mannschaft ist in den vergangenen Spielen
noch mehr zusammengewachsen und zeigt vor allem auch die Freude am Spiel.
Wenn wir diese Freude und unser gewonnenes Selbstvertrauen über die Weihnachtsferien
konservieren können, wenn wir sie auch in der Aufstiegsrunde wieder abrufen
können, haben wir sicherlich noch einige Chancen einem “Grossen” ein Bein
zu stellen, denn zu verlieren haben wir immer noch nichts, bzw. erst recht
nichts mehr.
Also Manne vo guet Tanne, packen wir’s an ...
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